„Peter Wolfgang Lücker, Jahrgang 1933, ist ein deutscher Pharmakologe, Hochschullehrer, Dirigent und Kommunalpolitiker (FDP)“, so steht es in Wikepedia. Prof. Dr. Lücker, Hamburger, ging in Lübeck zur Schule. Nach dem Abitur im Jahre 1954, welches der begeisterte Musiker und  Kontrabassist auch als das Musikerjahr bezeichnete, studierte er Medizin in Kiel, Tübingen Oxford und Homburg. Das Physikum, die Liebe zur Ostsee mit den Segelmöglichkeiten, Auftritte im heimischen Jazzkeller sowie die Aktivenzeit bei der Alten Königsberger Burschenschaft Alemannia 1884 zu Kiel bestimmten die ersten Studienjahre.

Auf Tübingen folgte Oxford, dort „studierte er beim Chefdirigenten des BBC Prof. George Hurst Dirigieren und spielte sehr viel Kontrabass“, wie bei ihm selbst nachzulesen ist. In Homburg/Saar legte er das Staatsexamen ab und promovierte später dort auch. Jahre der klinischen Ausbildung folgten ,an deren Ende der Entschluss stand, seine Zukunft in der experimentell- wissenschaftlichen Medizin, der Pharmakologie zu gestalten. Ein Angebot der Firma Schering lockte ihn nach Berlin. die Wirklichkeit in der ehemaligen deutschen Hauptstadt mit der trennenden Mauer und dem Schießbefehl im Ostteil der Stadt hinterließen beim ihm prägende Eindrücke.  In Berlin nahm er das Band der Berliner Burschenschaft Alemannia auf. In der Gelfertstraße in Dahlem fiel der Entschluss,  sich einem aktiven Tunnelbauer anzuschließen. Die Berliner Zeit wird Gegenstand seines Vortrages sein.

Es folgten mehrere Jahre Chirurgie und später dann in der Pharmaindustrie, u.a. bei Merck. Er machte seinen Abschluss als Facharzt für Pharmakologie und Toxikologie. Die Habilitation erfolgte 1982  an der University of Cincinnati in Ohio, wo Lücker als Adjunct Professor for Pharmacokinetics 17 Jahre las und 1996 emeritiert wurde. Er publizierte zahlreiche wissenschaftliche Artikel in Fachzeitschriften zu Fragestellungen der Klinischen Pharmakologie und Pharmakokinetik. Die klinische Pharmakologie bei Merck bezeichnete er  dank der Möglich-keiten musikalischen Wirkens im Kammerorchester Merck als eine „sehr schöne zweigleisige Tätigkeit in Wissenschaft und Musik“ . 1977 gründete Lücker das Institut für Klinische Pharmakologie GmbH zunächst in Bobenheim am Berg und später in Grünstadt. Das Institut war Auftragnehmer für die globale Pharmaindustrie. 2001 verkaufte Lücker die GmbH und gründete im Jahr darauf in Grünstadt die Prof. Dr. Lücker Consulting GmbH. Parallell  blieb ihm die Zeit, regelmäßig als ständiger Gast das Kurpfälzische Kammerorchester Mannheim zu dirigieren. Politisch war Lücker seit 1974 bis 1993 Mitglied der CDU, acht Jahre davon als Gemeinderat tätig  und wechselte dann zur FDP, die er  zwei Wahlperioden im Kreistag als stellv. Vorsitzender vertrat. Lücker hatte und hat zwei Seelen in seiner Brust.  Parallel zu seinem Hauptberuf war und ist es die Musik, zunächst  in verschiedenen Kammerorchestern und später nach einem Zusatzstudium bei George Hust das Dirigieren.

„Ständiger Gast“ des Kurpfälzischen Kammerorchesters , Chefdirigent des Konzertensemble Salzburg, seit 1989 Chefdirigent  der Staatlichen Filharmonie Bohuslav Martinů  in Zlín . Außer der Konzerttätigkeit entstanden etwa 30 CDs mit romantischer Musik, unter anderem mit dem gesamten symphonischen Werk von Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow. Seine „Lebenserinnerungen bewegen sich zwischen Medizin und Musik“, wie der Untertitel seines Buches “ eine Familie im 1000-jährigen Reich“ heißt.